Nach ihrem Gelübde und ihrer Novizinnenzeit bei den St. Lioba-Schwestern in Freiburg-Günterstal kehrte Schwester Emmelia 1953 nach Mannheim zurück und zog auf der Schönau in das neu eröffnete Schwesternhaus „Sancta Maria“ in der Memeler Straße. Sie kümmerte sich um die Seelsorge der damals noch kleinen Gemeinde und konzentrierte sich als „Fürsorgerin“ und Sozialarbeiterin verdienstvoll auf die Integration der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen. Gleichfalls sorgte sie sich um die Eingliederung berufstätiger lediger Frauen. „Schon damals betätigte sich Schwester Emmelia als Brückenbauerin und brachte Flüchtlinge und Einheimische zusammen. Außerdem wirkte sie in ihrem Leben immer dort, wo Veränderungen kamen und neue Brücken gebaut werden mussten“, lobte Caritasvorstand Franz Pfeifer das unter dem geistlichen Motto „Ora et labora“ stehende Lebenswerk der Jubilarin. Bis 1963 prägte Schwester Emmelia die Seelsorge auf der Schönau und stellte sich dabei ganz besonderen Herausforderungen: Der Stadtteil zählte 1946 rund 5.000 Einwohner, um bis 1961 auf das mehr als Dreifache anzuwachsen. Hier half die Ordensfrau engagiert und kämpfte gegen die weit verbreitete Armut an, organisierte Mütterholungen und veranstaltete Nähkurse.
Zwischen 1963 und 1968 verbrachte Schwester Oberin Emmelia Zeit in Konstanz und arbeitete dort in der Münsterpfarrei in der Seelsorge und als Katechetin mit, ehe sie 1968 mit der Leitung des Monikaheims in den Mannheimer Quadraten beauftragt wurde. Bis 1975 sorgte sie sich dort um Mädchen und Frauen in schwierigen sozialen Verhältnissen und baute Brücken hin zu neuen Heimformen und einer neuen Pädagogik. Dann übernahm Schwester Emmelia die Heimleitung im Caritasheim Maria Frieden und übte diese Tätigkeit bis 1979 aus. Zu dieser Zeit verstärkte sie die enge Zusammenarbeit mit den St. Lioba-Schwestern in Indien und ermöglichte dort so eine Ordensgemeinschaft mit eigenem Priorat. Auch in der Zeit zwischen 1979 und 1985, in der Schwester Emmelia als Priorin der Lioba-Schwestern in Freiburg-Günterstal tätig war, pflegte sie diese Zusammenarbeit. 1985 schlug sie erneut eine Brücke zurück nach Mannheim: Seitdem lebt sie als Oberin in Maria Frieden und ebnete im Rahmen der neuen Sozialgesetzgebung den Weg vom ehemaligen Altenheim hin zu einem modernen Pflegeheim.
Autor: wepi
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